Die Förderlandschaft für Unternehmen ist vielfältig – aber oft unübersichtlich. Ob Beratung, Zuschüsse, Wettbewerb oder Beteiligung – für nahezu jede Unternehmensphase gibt es passende Angebote. Wichtig ist, sich rechtzeitig zu informieren, die Voraussetzungen genau zu prüfen und sich ggf. Unterstützung bei der Antragstellung zu holen. Regionale Wirtschaftsförderungen und Gründungszentren sind gute erste Anlaufstellen, um sich über Fördermöglichkeiten zu informieren. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über nationale und regionale Förderangebote für Unternehmen und Gründer*innen.
Ein Überblick zu Förderangeboten - von der EU bis zum Landkreis
Die Gründung und Weiterentwicklung eines Unternehmens ist nicht nur mit Ideenreichtum und Mut verbunden, sondern auch mit Investitionen. Gerade in den frühen Phasen können gezielte Förderprogramme entscheidend sein – sei es durch Zuschüsse, vergünstigte Kredite oder Beratungsangebote. In Deutschland und speziell im Land Brandenburg existiert eine Vielzahl solcher Programme auf unterschiedlichen Ebenen: von der Europäischen Union bis zur kommunalen Wirtschaftsförderung.
Die Wirtschaftsförderung in Deutschland ist mehrstufig organisiert:
- EU: Programme wie der Just Transition Fund (JTF) oder LEADER fördern regionale Entwicklung und Strukturwandel, vor allem in ländlichen oder strukturschwachen Regionen.
- Bund: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt Unternehmertum über Programme wie BAFA und KOMPASS u.a.
- Länder: Jedes Bundesland verfügt über eigene Fördertöpfe, häufig in Kooperation mit der Investitionsbank des Landes. Für Brandenburg ist das die ILB
- Landkreise und Kommunen: Regionale Wirtschaftsfördergesellschaften bieten häufig Beratung, Vernetzung und lokale Programme an. Für unsere Region ist z.B. die STIC Wirtschaftsfördergesellschaft oder das einsA Gründungszentrum eine gute Ansprechpartnerin.
Einen guten Überblick zu aktuellen Fördermöglichkeiten bieten Förderdatenbanken und Förderberatungen
Als Einstieg in das Thema Fördermöglichkeiten können sich Gründer*innen und Unternehmer*innen über Förderdatenbanken und -beratungen einen fundierten Überblick über bestehende Fördermöglichkeiten verschaffen. Diese bieten nicht nur eine strukturierte Übersicht über Zuschüsse, Darlehen und Beteiligungen von Bund, Ländern und der EU, sondern helfen auch dabei, passende Programme gezielt auszuwählen. Förderberatungen – etwa von der IHK-Ostbrandenburg, ILB oder von regionalen Wirtschaftsförderungen (STIC, WFBB) und Gründungszentren (einsA) – unterstützen bei der Antragstellung und klären wichtige Voraussetzungen. So lassen sich finanzielle Chancen effizient und passgenau für die eigenen Zwecke nutzen.
Fördernavigator Brandenburg
Der Fördernavigator Brandenburg ist ein Online-Portal, das Gründungsinteressierten eine übersichtliche und zielgerichtete Orientierung zu Fördermöglichkeiten bietet. Er bündelt über 100 Programme des Landes Brandenburg, des Bundes und der EU – darunter Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen, Bürgschaften und Beteiligungen – und ermöglicht eine individuelle Suche nach Förderzweck, Zielgruppe und Förderinstrument. So können Gründer*innen und Selbständige passgenaue Angebote finden. Das Portal wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg betrieben.
ILB – Förderfinder
Die ILB ist die zentrale Ansprechpartnerin für Fördermittel im Land Brandenburg. Mit dem ILB-Förderfinder können Unternehmen und Gründer*innen schnell passende Programme finden – von Zuschüssen über Darlehen bis hin zu Beteiligungen. Darüber hinaus stellt die ILB auch Bürgschaften und Garantien zur Verfügung, um den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Diese Programme sind darauf ausgelegt, Unternehmen in verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Telefonnummer der Förderberater*innen der ILB: 0331 660 2211
Gründen in Brandenburg
Gründen in Brandenburg ist eine zentrale Initiative des Landes Brandenburg, die Gründungsinteressierte umfassend unterstützt. Sie bündelt zahlreiche kostenfreie Angebote Informationen zu regionalen Beratungsstellen und -angeboten, Veranstaltungen und Qualifizierungen, die von verschiedenen Partnern wie der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und regionalen Akteuren bereitgestellt werden. Ziel ist es, Gründer*innen den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern und die Gründungskultur im Land zu fördern.
Gründungsförderung
BPW – Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg
Der BPW bietet Gründungsinteressierten eine hervorragende Möglichkeit, ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln, professionelle Unterstützung zu erhalten und ein starkes Netzwerk aufzubauen. Durch kostenfreie Workshops, individuelle Beratungen und den Austausch mit Expert*innen wird der Weg in die Selbstständigkeit praxisnah begleitet. Der Wettbewerb richtet sich an alle, die eine Unternehmensgründung in Berlin oder Brandenburg planen – unabhängig von Branche oder Vorwissen. Außerdem erhältst du durch den Wettbewerb wertvolles Feedback und kannst sogar Preisgeld gewinnen. Ein hervorragender Einstieg in die Gründerlandschaft.
Gründung innovativ
Die WFBB begleitet das Förderprogramm „Gründung innovativ“, welches neben technologie-orientierten Startups (meist aus dem F&E-Bereich) auch sogenannte marktorientierte Sozialunternehmen fördert.
Brandenburg-Kredit Gründung
Für Gründer*innen im Land Brandenburg stellt die ILB den Brandenburg-Kredit Gründung zur Verfügung. Dieses zinsgünstige Darlehen kann bis zu 100 % des Finanzierungsbedarfs abdecken und ist speziell auf Investitionen, Betriebsmittel, Warenlager sowie Unternehmensübernahmen und -beteiligungen ausgerichtet. Der Kreditbetrag ist auf maximal 1 Million Euro begrenzt, mit Laufzeiten von bis zu 10 Jahren und bis zu 2 Tilgungsfreijahren.
Business Angels
Private Investor*innen (auch Business Angels) bringen nicht nur Kapital, sondern auch Erfahrung und Kontakte ein. In Berlin-Brandenburg ist z. B. die BACB aktiv.
Crowdfunding – Community-Finanzierung
Crowdfunding wird immer beliebter – insbesondere für kreative oder soziale Projekte. Plattformen wie Startnext oder Kickstarter ermöglichen es, direkt über die Gemeinschaft Finanzierung zu erhalten.
Ein paar wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Kampagne bekommst du hier: Crowdfunding.de
Unternehmensförderung
LEADER
Das EU-Programm LEADER unterstützt gezielt Projekte im ländlichen Raum Brandenburgs. Es geht um nachhaltige Entwicklung, Wertschöpfung und Innovationsförderung.
Just Transition Fund (JTF)
Ziel des Just Transition Fund (JTF) ist es kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei Investitionen und Transformationsprozessen gezielt zu unterstützen – sei es beim Aufbau neuer Geschäftsbereiche, bei der Modernisierung bestehender Strukturen oder bei der nachhaltigen Weiterentwicklung des Betriebes. Es werden sowohl Investitionen als auch begleitende Beratungsleistungen mit Zuschüssen von bis zu 70 % gefördert.
Kontakt für Beratung und Unterstützung:
Martin Crull
mc consult – Büro für Land- und Regionalentwicklung
E-Mail: crull@mcconsult-regional.de
Telefon: 03332 8359203
Mobil: 0179 6158512
BAFA – Unternehmensberatung
Die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert deutschlandweit Unternehmensberatungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Angehörige freier Berufe. Unternehmen und Selbständige können externe Beratung von gelisteten BAFA-Berater*innen zu wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung in Anspruch nehmen und bis zu 80% der Kosten erstattet bekommen.
Auch wir haben BAFA gelistete Berater*innen in unserem Netzwerk. Über unsere kostenfreie Sprechstunde finden wir heraus, wie wir dich bei deinem Vorhaben unterstützen können.
Lokale Agenda 21
Dieses Kleinförderprogramm unter dem Titel Aktion Nachhaltige Entwicklung – Lokale Agenda 21, das vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg (MLUK) aufgelegt wird, fördert Projekte oder Aktionen, die zur Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele beitragen, z. B.: Veranstaltungen, gemeinschaftliche Aktionen, konzeptionelle Grundlagen für nachhaltiges Handeln in Kommunen.
KOMPASS

Foto: Vardan Papikyan (Unsplash)